“Y’all”. Da war es wieder, dieses Wort, dieser Ausdruck, der uns mal mehr, mal weniger seit Texas begegnete. Jeff und Jill, zwei liebe Menschen, die wir am Strand in Jekyll Island, etwas südlich von Savannah kennenlernen durften, lieferten uns dazu eine Erklärung. So ist “Y’all” eine Kurzform von “you all” (contraction of ‘you all’) und “fixin’ to” bedeutet etwas vorhaben. (preparing to do something). Also so etwas wie “Y’all fixin’ to dinner” heisst soviel wie “Wir alle werden nun zum Mittagessen gehen”. Besonders verwirrend ist, dass “dinner” in Teilen Georgia´s Mittagessen und nicht Abendessen bedeutet
Wir machten also Station in Georgia, der erste Bundesstaat der “Dreizehn Kolonien”, den so genannten Gründerkolonien der USA. Georgia kam als südlichster und letzter Bundesstaat dazu. Durch das sehr feuchte und heisse Land zu fahren, ist mit seinen 250 Baumarten ein besonderes Erlebnis. Zu Georgia´s einheimischen Bäumen gehören rote Zedern, eine Vielzahl von Kiefern, Eichen, Stechpalmen, Zypressen, Süßhölzern, Schuppenrinden und weiße Hickories. Weiters gibt es 160 unterschiedliche Vogelarten und etwa 70 Arten von Reptilien, darunter auch Alligatoren.
Jekyll Island
Jekyll Island gehört zusammen mit einigen anderen Inseln zu den “Golden Inseln von Georgia”. Die Insel ist nur 23 km2 (5,700 acres) gross und es gibt dort keine Stadt, was uns natürlich sehr gut gefällt. Der ewig breite und bei unserer Ankunft recht verlassene Sandstrand, war die erste Begegnung am amerikanischen Kontinent mit dem Atlantik.
Es war die Insel der Reichen und Schönen, vor allem der Reichen. Hier wurde auch der Jekyll Island Club gegründet. Mitglieder kamen aus den wohlhabendsten Familien der Welt – am bekanntesten sind die Morgens, Rockefellers und Vanderbilts. Auch Joseph Pulitzer gehörte zu den Gründungsmitgliedern. Hier wurde auch der Grundstein für das US Federal Reserve gelegt und der erste Entwurf geschrieben.
Für die Golfer unter euch: Es gibt einen wunderschönen Golfplatz hier, der zum berühmten Jekyll Island Club Hotel gehört. “The Legend of Bagger Vance” wurde hier gedreht.
Savannah
Vielleicht die interessanteste und bekannteste Stadt von Georgia wo Kunst, historische Architektur, trendige Boutiquen und Geistergeschichten unter einem Schleier aus spanischem Moos zusammenfinden. Die Küche Savannah’s ist für Foodies gemacht. Shrimp und Grits (eine Art Polenta) ist wohl die interessanteste und gleichzeitig seltsamste Kombination aller Speisen.
In Savannah gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten für Sightseeing und kann auf den ersten Blick überwältigend sein. Einen guten Überblick erhält man mit den etwas anderen Hop-on/Hop-off Touren, dem Rad oder einfach zu Fuss.
Unsere Top 6:
Forsyth Park
Der Park umfasst etwa 30 acres und der grosse Springbrunnen wird von alten Eichen, die über und über mit spanischem Moos überwuchert sind, gesäumt.
Savannah’s Kirchen
Für die meisten Amerikaner sind die Kirchen von Savannah ein Must-do und steht auf deren Liste ganz oben. Am beeindruckendsten sind die “First African Baptist”, “Cathedral of St. John the Baptist” und die “Congregation Mickve Israel”.
Savannah’s Architektur
Geführte Touren führen durch die 300jährige Architekturgeschichte von Savannah. Die Touren sind klein und so bekommt jeder Teilnehmer die maximalen Informationen.
Friedhöfe
Auch hier lohnt es sich, einen der vielen Friedhöfe zu besuchen. Am beeindruckendsten ist der Bonaventure Cemetery.
River Street
Am Ufer des Savannah Rivers verläuft die River Street, eine lebhafte Gegend, die sich ideal für Spaziergänge am Nachmittag eignet. Einst ein Hotspot für Segler, ist die holprige Strasse aus Kopfsteinpflastern heute mit mehr als 75 Souvenirläden, Galerien, Restaurants und Pubs in alten Baumwolllagern gesäumt. Die River Street ist auch heute noch der Ort in Savannah für Kneipentouren, was sie für Party-Suchende attraktiv und nach Einbruch der Dunkelheit etwas weniger familienfreundlich macht.
City Market
Der Freiluftmarkt erstreckt sich über vier Blocks und beherbergt restaurierte Lagerhäuser, in denen alles von Restaurants über Boutiquen bis hin zu Kunstgalerien untergebracht ist. Sehenswert 😉
Und noch ein kleiner geschichtlicher Einblick
Am 12. Februar 1733 gründete General James Oglethorpe gemeinsam mit einigen Siedlern die Stadt Savannah und somit die Kolonie Georgia´s. Also gerade zu der Zeit, als Österreich an der Seite von Russland gegen das Osmanische Reich (Ottoman Empire) kämpfte. Oglethorpe, der als Veteran im Österreich-Türkischen Krieg (1716-18) ((Austro-Turkish War) an der Seite Österreichs gekämpft hatte, erkannte nach seiner Rückkehr nach London die schlechten Zustände von freigelassenen Schuldnern aus dem Gefängnis. So ersann er einen Plan, diese Menschen in die neue Welt zu bringen und ihnen Land und Wissen zu vermitteln, um eine neue Gesellschaft aufzubauen. So wurde Savannah ein Zufluchtsort für ungerecht behandelte Menschen aus Europa (etwas abgekürzt ;-)). Unter den “Flüchtlingen” auch 150 Salzburger Protestanten.
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