Nach den Monaten in Asien und zahllosen Airbnbs und diversen Unterkünften war klar, Neuseeland mit dem Wohnmobil zu erkunden.
Neuseeland ist ein Campervan Land. Wir wollten erneut einen gebrauchten Campervan kaufen und damit durch die epische Landschaft beider Inseln reisen.
Die Freiheit in einem Wohnmobil/Campervan zu reisen ist unbeschreiblich. Gerade Neuseeland ist dazu perfekt geeignet. Wenn du unter zwei Monate in Neuseeland bist, empfehle ich dir einen Campervan zu mieten. Für länger, ist es unserer Meinung nach besser, einen Campervan zu kaufen.
Bist du ein Reisender mit einem kleinen Budget ? Diese Post ist für dich.
Ich beschreibe ich hier nur unsere Erfahrung mit den klassischen Campervans der Backpacker in Neuseeland. Also Toyota Hiace und ähnliche Modelle.

Tipps zum Kauf eines Campervans in Neuseeland
Um den richten Camper zu finden, brauchst du ein wenig Zeit und du solltest vor Ort sein. Ich rate jedem ab, den Campervan vor der Ankunft zu kaufen. Was sich auf jeden Fall lohnt, “posts” in einschlägigen Facebook Gruppen zu verfolgen. Es ist nicht unüblich, dass die meisten Neuseeland Reisenden ihren Campervan schon 1-2 Monate vor Ihrer Abreise zum Verkauf anbieten.
Wann ist die beste Zeit zu kaufen ?
Am meisten Angebot ist im Herbst und Winter, da die meisten im Sommer oder Frühjahr starten und wieder abreisen, wenn es kalt wird – wie wir :-).
So gibt es ein Überangebot und dadurch günstigere Preise. Im Sommer gibt es weniger Angebot und die Preise sind höher. Doch Angebot gibt es immer und viel.
Allgemeiner Zustand eines Campervans
Gleich vorweg, es gibt die unglaublichsten Vans. Bei manchen steht man staunend davor und fragt sich, warum dieser noch fährt. Wir erfuhren bei unseren ersten Besichtigungen, dass ein ganzer Van mit “duct tape” zusammengehalten werden kann. Ehrlich.
Aber keine Sorge, es gibt auch ausgezeichnete Campervans, aus denen die Leidenschaft des Erbauers spricht. Ausgetüfftelte Raumwunder mit wunderschönen Holzverkleidungen.
Preise
Die Preise in dieser Klasse sind 1.000 NZD bis 14.000 NZD. Alles möglich. Es hat sich über die Jahre eingebürgert, dass die meisten Backpacker versuchen ihren Van zum gleichen Preis oder höher zu verkaufen, als sie selbst bezahlt hatten. Dies führt zu einem Angebot von überteuerten Autos, die sich im generellen nicht in guter Verfassung befinden. Grundsätzlich sind Campervans am günstigsten im Süden der Südinsel und am teuersten in Auckland auf der Nordinsel.
self-contained vs. nicht self-contained
In einem self-contained Fahrzeug darfst du auf unzähligen Stellplätzen und Parkplätzen übernachten. Dass ein Campervan als self-contained gilt, ist eine Zertifizierung notwendig, die nicht kompliziert oder schwer zu machen ist. Im Wesentlichen muss eine Spüle mit Wasserhahn, Frischwassertank, ein Brauchwassertank mit Lüftung nach aussen, ein Abfalleimer und eine Toilette an Board sein. Seit etwa zwei Jahren muss die Toilette mit genügend Abstand bei gemachtem Bett benützbar sein.
Diese relativ neue Regelung schliesst den zuvor beliebten Toyota Estima aus. Seid daher nicht überrascht, wenn ihr hauptsächlich Toyoto Hiace seht.
Die Zertifizierung gilt vier Jahre. Wenn du also einen alten Toyota Estima kaufst, beachte dass die Zertifizierung nicht erneuerbar ist.
Jedes zertifizierte Fahrzeug wird in eine öffentliche Datenbank eingetragen, mit der Kontrolleure das Zertifikat überprüfen. Der Sticker alleine, der häufig von anderen Autos gestohlen wird, um das eigene Auto self-contained zu präsentieren, ist nicht genug. Prüft bevor ihr euer neues Auto kauft, dass das Zertifikat in der öffentlichen Datenbank verhanden ist:
https://www.nzmca.org.nz/search-for-vehicles
Wo soll ich suchen?
Car Fairs
In Auckland gibt es zwei Auto-Messen. Eine am Samstag (Backpacker Carfair) und die grössere am Sonntag (Ellerslie Carfair).
Auf den Carfairs erhältst du im Allgemeinen bessere Preise, da es für die meisten Backpacker die letzte Möglichkeit vor Ihrem Abflug ist, ihr Auto zu verkaufen. Auf der Sonntagsmesse ist auch meist ein Prüfzentrum, an dem Du das Auto schnell überprüfen lassen kannst.
Unser Tipp: Besuche die Automesse mit genauen Vorstellungen.
Trade Me
“trademe.co.nz” ist DIE Online-Anzeigenplattform von Neuseeland. Es gibt kaum etwas Anderes. Wenn ein Neuseeländer etwas zum Verkauf in Neuseeland anbietet, dann auf “trademe”. Dort findest Du mehr Fahrzeuge von Neuseeländern – Backpacker Cars sind hier nicht so häufig zu sehen.
Auf der Strasse
Das ist kein Witz. Viele Neuseeländer und Backpacker verkaufen Ihre Autos auf der Strasse. Ein Schild ins Auto mit der Telefonnummer. Einfach anrufen und etwas ausmachen.
Facebook-Gruppen
Es gibt eine Vielzahl an Facebook Gruppen, in denen Backpacker Ihre Autos verkaufen. Hier ein paar davon:
- New Zealand Backpackers Buy or Sell Cars
- Backpacker-Cars and more New Zealand 2019/2020
- Backpacker Cars NZ
- New Zealand Backpackers Buy or Sell Car, Campervan, Camping Gear
Vor dem Kauf
Bei all dem “Schrott”, der in Neuseeland angeboten wird, solltest du eine Vorabprüfung bei einer Werkstatt unbedingt durchführen.
Um nicht jedesmal eine kostenpflichtige Überprüfung zu bezahlen, haben wir dir ein paar Punkte zusammengeschrieben, die du einfach selbst schnell überprüfen kannst:
Windschutzscheibe: Suche nach Chips in der Windschutzscheibe. Wenn du schon Verästelungen siehst, kann es auf den holprigen Strassen Neusselands leicht passieren, dass es zu einem Riss über die ganze Scheibe wird.
Türen & Tankdeckel: Achte darauf, dass alle Türen richtig schliessen und sich leicht öffnen lassen. Vergewisse Dich, dass ein Tankdeckel vorhanden ist.
Reifen: Vergewissere Dich, dass die Reifen alle vom gleichen Typ sind und die Antriebsräder gleichmässig verbraucht sind. Stell sicher, dass das Profil mehr als 1,5 mm beträgt (gesetzliche Anforderung). 3mm ist besser.
Pannenzeug: Prüfe, ob ein Ersatzreifen vorhanden ist und ob er in einem guten Zustand ist. Ein Wagenheber und ein Radmutterschlüssel sollte ebenfalls vorhanden sein.
Rost: Kontrolliere, ob das Auto einen hohen Rostanteil hat und ob das Auspuffrohr festsitzt und nicht wackelt.
Im Fahrzeuginneren
- Stelle alle Sitze und Spielge ein, kontrolliere ob sich alles bewegt
- Prüfe alle Anzeigen und Bedienelemente
- Prüfe alle Schlösser
- Prüfe alle Leuchten wie Bremslicht, Aufblendlicht und Warnleuchte
- Prüfe die Heizung und die Scheibenwischer
- Prüfe, ob sich alle Fenster öffnen und schliessen lassen
- Prüfe, ob der 12V Anschluss funktioniert
Probefahrt
Eine Probefahrt ist sehr wichtig und 20 Minuten sind besser als 5 Minuten.
- Prüfe, ob es einfach ist den Motor zu starten – je länger desto schlechter
- Prüfe das Lenkrad auf zuviel Spiel
- Fährt das Auto gerade, wenn du das Lenkrad loslässt ?
- Wie funktionieren die Bremsen ?
- Fahre, wenn möglich auf eine Anhöhe oder Hügel und kontrolliere, wie sich das Auto verhält
- Funktioniert der Rückwärtsgang ?
Fragen an den Verkäufer
- Hat das Auto Unfälle?
- Führst du regelmässig Wartungsarbeiten durch und wenn ja welche?
- Irgendwelche Fehler?
- Wie alt sind die Reifen und wann wurden diese das letzte Mal gewechselt?
- Wenn du das Auto nicht von einem Backpacker kaufst, sondern von einem Neuseeländer, frage ih, warum er das Auto verkauft.
Erst nachdem du alle Dinge selbst kontrolliert hast und ein Kauf noch immer in Frage kommt, mache einen Ankaufstest. Unsere Empfehlung ist VNTZ oder AA. Der VNTZ ist bekannt dafür, sehr genau zu sein. Hier werden vermutlich auch Mängel festgestellt, die jedes gebrauchte Fahrzeug aufweist.
Preisverhandlung
Verhandle was das Zeug hält :-). Die meisten Backpacker wollen Geld mit Ihrem Auto verdienen. Aufgrund des Überangebotes ist es jedoch sehr einfach zu handeln.
Unser Tipp: Fragt wieviel der Verkäufer für das Auto bezahlt hat und wenn es ein Paar ist, frage beide getrennt während der Besichtigung.
Zahlungsabwicklung
Um das Geld zu überweisen, empfehlen wir TransferWise. Dies kann direkt online bei der Post gemacht werden, wo auch das Eigentumswechselformular auszufüllen ist. Fertig.
Versicherung
In Neuseeland ist die Versicherung deines Campervans nicht verpflichtend. Wir empfehlen dennoch eine Versicherung abzuschliessen.
Fortsetzung folgt ….
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