Nachdem wir uns von Jeff und Melissa verabschiedet hatten, hieß es nun auch Abschied von den Canyons und Utah zu nehmen. Unsere Reise würde uns als nächstes durch Colorado bis in deren Hauptstadt Denver bringen.
Mesa Verde
Unser erster Stop war der berühmte Mesa Verde National Park im Südwesten von Colorado. Der National Park, den wir als ersten Nationalpark, fast völlig verlassen vorfanden, ist bekannt für die gut erhaltenen Felsstädte der Anasazi. Heute werden die Anasazi “Paleo-Indians” genannt. Im 13ten Jahrhundert verliessen die Anasazi nach 700 Jahren Besiedelung die Mesa Verda, warum wurde bisher noch nicht geklärt. Schuld ist wieder einmal das Klima. Dieses setzte uns ebenfalls zu, da es nach 30 Grad Celsius in Arches NP hier etwa nur 5 Grad Celsius hatte. Neben der wunderbaren Aussicht, leistete uns ein starker und eisiger Wind Gesellschaft.
Durango
In Durango startet der “Durango und Silverton Narrow Railroad” Zug. Dieser wurde 1882 ursprünglich für den Transport von Silber und Gold verwendet, die in den San Juan Mountains abgebaut wurde. Nun ist es eine Touristenattraktion. Wir haben diese zweihundert Dollar teure Unternehmung ausgelassen. Besucher erzählten uns, dass es wunderbar sein soll, mit dem alten Zug das enge Tal zu befahren.
Der Historic District von Durango kann sich sehen lassen. Bars, Restaurant und Boutiquen reihten sich, ganz dem Westernstil verschrieben, aneinander auf der Mainstreet. Was nicht so recht zu Wild West Idylle passen wollte, waren die vielen “zugedröhnten” Menschen. Diese waren erst der Anfang von Marijuana Szene in diesen Bundesstaat. Wir wussten es zu diesem Zeitpunkt nur noch nicht. Einen Vorgeschmack auf den starken Konsum von Marijuana bekamen wir hier allemal.
Wolf Creek
Mit 11904 feet (3628 Meter) erreichten wir am Wolfs Creek auf dem Weg nach Colorado Springs den bisherigen “Höhepunkt” der Reise. Weder ich, noch Nina waren jemals zuvor in einer solchen Höhe gewesen. Bald ging es wieder hinunter auf 3000 Meter, doch die kurze Zeit und vor allem der schnelle “Aufstieg” sorgten für Kopfschmerzen.
Buena Vista
Eine schöne Aussicht. Genau das war es, was es hier gab. Schneebedeckte Berge, davor die weite Prärie. Wir übernachteten auf einer (Goat Farm) Ziegenfarm und konnten den Sonnenaufgang auf den beschneiten, einsamen Bergen bewundern. Der Ort faszinierte uns auf eine seltsame Weise. Da gab es den alten Teil, der hier vermutlich schon lange existierte und aussah wie die meisten amerikanischen Kleinstädte. Dann der neue Teil, der voller Häuser war, die vor kurzer Zeit auf “alt” gebaut waren. Dieser neue Teil startete einfach irgendwo, die Häuser, die Strassenlaternen, die Gehwege, die Strasse und endete auch einfach so wieder, dann kam die “Schotterpiste”. Nur etwa 500 Meter lang war der neue Stadtteil.
Colorado Springs
Mit durchschnittlich 1800 Meter (6000 Feet) über dem Meeresspiegel liegt Colorado Springs etwa 200 Meter höher als Denver. Die ganze Stadt scheint von Militär bevölkert zu sein. Viele Einrichtungen der Air Force befinden sich hier, darunter auch das bekannte NORAD Hauptquartier, sowie auch das Aerospace Defence Center. Die wohl berühmteste Einrichtung ist der Cheyenne Mountain Complex, eine riesige Bunkeranlage die 1961 gebaut wurde und gegen Nuklearangriffe schützen sollten. Der Cheyenne Mountain Complex wird in unzähligen Filmen, Serien und Spielen erwähnt oder dient als Schauplatz. (zB. Independence Day, Call of Duty, Terminator, Stargate, uvm.)
Garden of Gods
Garden of Gods ist ein ca 5 km2 (1 ,367 Acres) grosses Gebiet ausserhalb von Colorado Springs. Es wurde 1971 zum National Monument erklärt. Die roten, orangen und braunen Felsen sind ein “Überbleibsel” aus längst vergangenen Zeiten. Nirgendwo im Umkreis von vielen Meilen sind solche Felsen zu sehen. Als hätten die “Götter” beim aufräumen geschlampt ?
Red Rock Amphitheater
Das Red Rock Amphitheater, ein paar Meilen ausserhalb von Denver ist vermutlich “die” Open Air Bühne der Welt. Die Akustik inmitten der schräg stehenden Felsen soll einzigartig sein. Die bekanntesten Musiker und Bands der Welt traten hier seit der Gründung im Jahr 1941 auf. Ob die Beatles, U2 oder Willie Nelson, fast jeden Tag werden hier Konzerte aufgeführt. Wir hatten Glück und konnten das Theater ohne Veranstaltung besuchen und bestaunen.
Denver
Für die Hauptstadt von Colorado – Denver – müsste ich irgendwann einen eigenen Beitrag schreiben. Soviel jetzt schon, Denver Downtown pulsiert auf seine eigene Art: Restaurants, Bars, nette Boutiquen, umrundet von beleuchteten Hochhäusern aus unterschiedlichsten Epochen.
Einige Orte wie der Rocky Mountain National Park, Estes Park und Boulder werden auf uns warten müssen, zu viel Schnee und zu schlechtes Wetter verhinderten den Besuch.
Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle an Olga und Dmitry. Zwei wunderbare Menschen (eigentlich fünf mit ihren drei bezaubernden Kindern) die uns für unsere Zeit in Denver aufgenommen, herumgeführt, verköstigt und uns zu unserer ersten amerikanischen Geburtstagsparty mitgenommen haben (Happy Birthday Conrad und Danke Jenn, dass wir mitkommen durften). Nach der Verabschiedung heiss es erneut “Buckle Up” und auf nach Kansas!
Leave a Reply