Top 7 Things to do in Zion Nationalpark

Ich schluckte schwer. “Wirklich ?, das ist die Schlange für den Shuttle Bus ?”. Ich bekam ein resignierendes Nicken als Antwort. “Aber, es ist doch erst halb acht”, murmelte ich mit hängenden Schultern zu niemandem besonderen, als könne irgendjemand die Schlange auf magische Weise verschwinden lassen. Also warteten wir. Es dauerte 1,5 Stunden bis wir in einem der Shuttle in den Zion Canyon, den wohl bekanntesten Teil des Zion Nationalparks, fuhren.

Auch hier hat sich ein Fluss, dieses mal der Virgin River, über viele, viele Jahre in den Sandstein gegraben. Die meisten Namen im Zion NP stammen von mormonischen Siedlern. Count of the Patriarches (eine dreier Felsformation), Temple of Sinowara (ein Sandstein Amphitheater), Angels Landing (ein der gefährlichsten Wanderwege der Welt), Kolob Arch (der sechst längste Steinbogen der Welt), the East Temple (ein weiterer Berg ;-)) und vieles mehr.

Zion National Park ist ein Nationalpark für Familien mit Kindern, egal welchen Alters. Mit Ausnahme von Angels Landing ist jede Wanderung für Kinder zu bewältigen und nicht besonders anstrengend. Die Wanderwege (Trails) sind alle hervorragend ausgebaut und verlangen keine besondere Trittsicherheit.

Mit 4,5 Millionen Besucher im Jahr (2016) liegt Zion am Platz 3 der meist besuchtesten Nationalparks der USA. Nur der Great Smoky Mountain NP und der Grand Canyon kann mehr Besucher für sich verzeichnen. Zion ist jedoch winzig im Vergleich zu den anderen und da es verboten ist mit dem eigenen Auto ins meist besuchte Zion Valley vorzudringen, ist von Anfang Februar bis Ende November die Hölle los. Im Schnitt besuchen somit rund 15000 Menschen pro Tag den Nationalpark. Und das ist eine Menge auf 590 km2 bzw. wenn wir nur den Canyon betrachten auf nur 24 km Länge. Um ein seltsames anschauliches Gedankenexperiment anzustellen: Man könnte alle Besucher eines Tages des Parks entlang des Valley hintereinander aufstellen und diese wie Dominosteine umfallen lassen. Mit einem Abstand von ca. 60 cm würde dies funktionieren und das die ganzen 24 Kilometer – jeden Tag! Naja, lassen wir das ?

Das Zion Valley könnte man sich als langes Tal mit steilen rot geschliffenen Felsen vorstellen in dem ein Fluss – der Virgin River – in der Mitte fliesst. Es ist – für die Wüste betrachtet – sehr grün und genau deshalb nannten es die mormonischen Siedler vermutlich Zion, was hebräisch so viel bedeutet wie Zuflucht. Zion ist voller Möglichkeiten auf kleinstem Raum. Für mich persönlich verliert es aufgrund der Menschenmassen an Attraktivität. Anstellen beim Wandern ist eine neue Erfahrung für mich ?

Was kann man nun im Zion Nationalpark machen ? Hier unsere TOP 7:

1. The Narrows

Die engste Stelle im Zion Canyon, ganz am Ende, ist bekannt unter dem Namen “The Narrows” und ist einer der beliebtesten Wanderungen im Park. Man kann direkt im Canyon im Wasser wandern oder auch teilweise schwimmen. Das Wasser ist im Frühjahr recht kühl, um nicht zu sagen kalt und daher ist entsprechendes Equipment in Form von Wasserdichten Schuhen, Neoprensocken und entsprechende wasserdichte Kleidung mitzubringen. Selbstverständlich kann diese in den vielen Outdoor Geschäften in Springdale oder direkt neben dem Visitor Center ausgeliehen werden. (ca. 50 USD pro Person). Im Sommer reichen lt. Erzählungen normale Wasserschuhe.

2. Canyon Overlook Trail

Einer der meist fotografiertesten Teile im Zion National Park ist Canyon Overlook Trail und auch einer der überfülltesten Wanderungen. Am ca. 2 km langen Rundwanderweg gelangt der Wanderer von der Haltestelle des Shuttles zum Aussichtspunkt, von dem aus der Canyon überblickt werden kann.

3. Watchman Trail

Der drei Meilen Wanderweg ist einer der wenigen Wanderungen, die man ohne Shuttle direkt vom Visitor Center aus machen kann. Der Weg ist sehr einfach und eindrucksvoll. Ich empfehle diese Wanderung am Tag der Ankunft zu machen. Man bekommt ein gutes Gefühl für die Beschaffenheit des Parks und der Landschaft und ist eine gute Einstimmung für einen Wandertag.

4. Angels Landing

Die einzige Wanderung die nicht kinderfreundlich ist. Er wurde als einer der gefährlichsten Wanderungen der Welt eingestuft – von manchen Hikingguides überhaupt als der gefährlichste der Welt. Der erste Teil ist ein normaler, gut ausgebauter Wanderweg. Darauf folgt der Teil, der mit einer Kette gesichert ist. Zuerst gibt es nur den Abgrund auf der rechten Seite des Aufstiegs, weiter oben offenbart sich der Abgrund auf beiden Seiten. Was bleibt ist die Kette in der Mitte. Das Gefährliche sind meiner Meinung nach nicht die Abgründe auf beiden Seiten, sondern die vielen Menschen die sich völlig unvorbereitet – oft nur mit Strassenschuhen ausgestattet – an der Kette halten und nicht vor und nicht zurückgehen, oft für 20 Minuten. Dadurch entsteht ein Wanderstau der Extraklasse. Möchte man passieren, egal ob bergauf oder bergab, die Kette muss man dazu wohl oder übel verlassen und steigt ungesichert für eine gewisse Zeit weiter. Egoistisch und ängstlich wie die meisten in den Ketten sind, nimmt niemand Rücksicht auf andere. Meine Empfehlung ist den ersten Bus vom Visitor Center aus zu nehmen (07.00 morgens) und so schnell wie möglich aufzusteigen, um beim Abstieg wenige Rookies in den Ketten passieren zu müssen.

5 . Hidden Canyon

Der Hidden Canyon ist etwas Besonderes, auch an überfüllten Tagen. Diese Wanderung führt bei Weeping Rock etwa 300 Höhenmeter in Serpentinen den Berg hinauf. Anschliessend kann man den Hidden Canyon erwandern – soweit man möchte und kann. Manchmal ist ein wenig Klettergeschick gefragt. Mein Tipp ist ein einsames Picknick irgendwo im Hidden Canyon einzunehmen.

6. The Subway

Eine Wanderung für die man eine Erlaubnis (Permit) der Rangerstation benötigt. Es gibt eine Lotterie von 80 Wanderungen pro Tag. Um zur “Subway” zu kommen, die aussieht wie ein Tunnel in dem eine Subway fährt, benötigt man den ganzen Tag. Der Weg selbst ist nicht besonders schwer nur sehr lange. Schwimmen und im Wasser wandern gehört dazu. Also erneut richtiges Equipment mitnehmen bzw. ausleihen 😉

7. Mount Carmel Highway

Der Bau zu diesem 1711 Meter langen Tunnel begann im Jahr 1927 und war bei seiner Fertigstellung, drei Jahre später, der längste, nicht urbane Tunnel der USA. Mit seinen 3,45 Meter (11,33 feet) Höhe, mussten wir mit unserem RV eine Genehmigung kaufen, da der Tunnel mit einem so hohen RV nur in der Mitte passiert werden kann. Die Fahrt durch den Tunnel und auf der anschliessenden Strasse bis zum Ostanfang des Nationalparks, sollte sich niemand entgegen lassen. Hier gibt es viele Möglichkeiten kurz anzuhalten, zu fotografieren und kurze Wanderungen zu unternehmen.

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Hi, ich bin Jürgen. Die meisten kennen mich als Jay. I know, das kann manchmal verwirrend sein. Wie ich zu meinem neuen Namen gekommen bin, hat mit hunderten falschen Starbucks Bechern, die allesamt mit anderen Namen beschriftet waren, zu tun. So kraftvoll wie in diesen letzten Jahren ist mir das Leben noch nie begegnet und es darf mich nicht wundern, dass ich das Reich von schnellen und unpersönlichen Geschäften und dem Erfüllen der Erwartungen der Gesellschaft hinter mir gelassen habe. Ich habe mein Sakko gegen Wanderkleidung und Shorts getauscht, das Aftershave gegen Insektenspray und mein Auto gegen einen Camper.

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