Hey liebe Leser. Tschuldigung :-). Und wie immer ist viel Zeit vergangen, seit dem letzen Eintrag. Viiiel Zeit. Jetzt gibts ein Update von uns – aus Neuseeland. Genauer gesagt sind wir an der südlichen Spitze der Südinsel. Doch dazu später.
Neuseeland

Neuseeland. Bei diesem Wort schlagen die Herzen vieler Europäer höher. Der Blick wird unklar und verträumt. Ein Lachen zaubert sich ins Gesicht und Geschichten von künftigen Abenteuern überschwemmt die Vorstellung. Bilder von Schafen, endlose Weideflächen, Kiwis, Gebirge, Hobbits, Elben und dunkle, in Lumpen gekleidete Kreaturen mit schlechter Zahnhygiene ;-)(ich spreche nicht vom klassischen Backpacker, sondern von Orks).
Für alle, die es nicht wissen (die soll es geben): Die Verfilmungen der erfolgreichen Bücher von J.R.R Tolkien “Der Herr der Ringe” und “Der Hobbit” wurde hier gedreht.
Neuseeland, auf zwei Inseln aufgeteilt, ist mit 268.021 km2 ein wenig kleiner als Deutschland (357.386 km2) und mit nur 4,9 Millionen Einwohnern nur einen Bruchteil so bevölkert wie Deutschland (ca. 83 Millionen). Noch viel interessanter ist, dass etwa 2 Millionen in Auckland, der grössten Stadt leben. Wenn ihr nun bedenkt, dass auf der Nordinsel – auf der Auckland liegt – insgesamt 77 % aller Einwohner Neuseelands leben, bleibt recht wenig für die grössere Südinsel übrig.
Unser Ankunft – Und wie wir hier gelandet sind
Wir sind Anfang des Sommers in Auckland gelandet. Also Mitte Dezember. Ein kalter und regnerischer Sommerbeginn, wie uns immer wieder versichert wurde.
Was wir euch seit dem letzten Blogeintrag verheimlicht haben, sind ein paar Länder in Asien. Nach Japan sind wir nach Hongkong geflogen, um einen Freund zu besuchen und die Stadt und die Umgebung unsicher zu machen. Dann ging’s weiter nach Thailand, wo wir mehrere Stops eingelegt haben. Weiter nach Singapore und dann nach Bali. Von dort aus nach Neuseeland. Gar nicht so viel oder ?
Wir kaufen einen Campervan
Nach dieser Erfahrung in Japan und Südostasien wollten wir endlich wieder unser Zuhause auf vier Rädern haben. Ein Camper musste her. Der Plan war schnell beschlossen. Einen Campervan kaufen und durch beide Inseln reisen. Neuseeland ist ein Camperland wie kein zweites. Es wird von Scharen von Backpackern heimgesucht, die allesamt einen kleinen Campervan kaufen und dann reisen. Häufig gibt es kostenlose Übernachtungsmöglichkeiten für Camper für ein bis drei Tage (in seltenen Fällen auch länger).
Nur eine Vorschrift gibt es: der Campervan benötigt das Zertifikat “Self-Contained”. Mit anderen Worten, dieser musste eine Toilette (Campingtoilette) und mindestens über 25 Liter Frischwasser und einen ebenso grossen Brauchwasserbehälter verfügen. Nach ein paar anderen Details die kaum der rede wert sind, gilt der Camper als Self-Contained. Man erhält einen Eintrag, in eine für alle zugängliche Datenbank und kann dann auf den speziellen Parkplätzen übernachten.
DAS AUTO der Backpacker
Wir lernten schnell, dass es zwei Arten von Campervans gibt. Die normalen, also Wohnmobile und die etwas kleineren Campervans, wie ein Mercedes Sprinter, Fiat Ducato usw.. Und dann gibt es noch die anderen, die Minivans, die auf 4qm unter eine Körpergrosse eines Hobbit alles boten was das klaustrophobische Herz begehrte: Bett, Küche, Toilette und Wohnzimmer. Das war DAS AUTO der Backpacker und der Work & Travel Menschen, die in diesen Fahrzeugen bis zu einem Jahr lebten.
Wild romantisch wie wir waren, wollten wir einen dieser Backpacker Vans, die es für ca. 8000 NZD (etwa 5000 USD/EUR) zu kaufen gab. Die Auswahl in einschlägigen Facebook Gruppen war überwältigend. Es gab sogar eine eigene Backpacker Auto Messe, wo diese Autos zu noch günstigen Preisen wie etwa 2000 NZD feilboten.
Nach ein paar Besichtigungen stellten wir fest, es handelt sich zum Teil um fahrende Schrotthaufen mit rostigen Äusserem und chaotischem Inneren. Die meisten Holzkonstruktionen, nennen wir es der Einfachheit “Möbel” schauten in der Regel schrecklich aus. Was nicht weiter verwundern darf, wenn man bedenkt, dass die meisten Backpacker mit schlechtestem Werkzeug Ihren Campervan auf einem Parkplatz eines Heimwerkerladens bauen.
Das durchschnittliche Baujahr, der fast ausschliesslich der Marke Toyota HIACE angehörten, war 1995. Manche 1990. Nur um sicher zu gehen, dass ihr das richtig mitbekommen habt. 1990. Neunzehnhundertneunzig. Das sind 29 Jahre. Jetzt stellt euch bloss keinen romantischen Oldtimer vor. Sondern ein rostiges Irgendetwas auf vier Räder. Die Autos wechselnden alle 3-6 Monate den Besitzer. Somit gab es eine Menge Vorbesitzer. Das Innere war über die Jahre mit ein paar Kerzen und ab und zu einer neue Bettwäsche erneuert worden und versprachen alle möglichen Krankheiten. Im Preis inbegriffen.
Dann war das Auto selbst bzw. der Motor. Vertrauensvolle Worte beim Verkauf waren: “Einfach wenn er zu stottern anfängt, einen Liter Öl rein”, oder: “Wenn das Öl ganz farbig ist, müsste ihr es wechseln”, oder: “Wenn die Nadel der Kühleranzeige über den schwarzen Strich geht – er zeigte auf einen Strich, den er mit einem Marker auf dem Plexiglas angebracht hatte – unbedingt stehen bleiben und Wasser nachfüllen” und vieles mehr. Es war schrecklich. Also entschieden wir uns einen selbst zu bauen.
Wir bauen einen Campervan
Zuerst einen geeigneten Van finden. Die ersten Tage waren wir noch auf der Toyota HIACE Schiene, da dies ja DAS Backpacker Auto war. Ich musste nach einer Besichtigung zugeben, dass ich grösser wie der durchschnittliche Hobbit war und somit völlig ungeeignet für das Zwergengefährt.
Wir suchten nach einem Mercedes Sprinter, Fiat Ducato und anderen in dieser Größe mit einem hohen Dach. Die Auswahl war winzig. Vor allem dann, wenn das Baujahr nach dem Jahr 2000 lag.
Wir fanden schlussendlich zwei VW Crafter, die beide geeignet schienen. Wir entschieden uns für den teureren, den jüngeren (Baujahr 2014) und den gepflegtesten Van. Der Umstand, dass dieses Auto nicht als Lieferauto genutzt worden war, freute uns umso mehr – keine lästigen Gerüche.
Wir unterschrieben den Kaufvertrag. Am 24.12.2018. Frohe Weihnachten an uns. Die Überweisung von unserem Europäischen Konto dauerte ewig. Jeden Tag fragten wir bei unserem Händler nach, ob das Geld schon da sei. Unkompliziert und freundlich bekamen wir ein kostenloses Leihauto vom Händler, bis das Geld am Konto war – somit sparten wir uns das Mietauto für die weiteren Tage.
Fortsetzung folgt …
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